Elek­tro­bus­se intel­li­gent laden: For­schungs­cam­pus Mobility2Grid nimmt inno­va­ti­ve Lade­sta­ti­on in Betrieb

Deutsch­lands Städ­te, so auch Ber­lin, gehen bei der Umstel­lung ihrer Bus-Flot­ten auf emis­si­ons­freie Antrie­be in die Offen­si­ve. Beim Umstieg auf Elek­tro­mo­bi­li­tät müs­sen aber auch die ent­spre­chen­de Lade­infra­struk­tur und die Ein­bin­dung in das Strom­netz berück­sich­tigt wer­den. Genau die­ser Auf­ga­be wid­met sich der vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung mit rund 9,5 Mil­lio­nen Euro geför­der­te For­schungs­cam­pus Mobility2Grid (M2G) auf dem EUREF-Cam­pus in Ber­lin-Schö­ne­berg in einem sei­ner Themenfelder.

Hier­für arbei­ten unter der Feder­füh­rung der TU Ber­lin die Ber­li­ner Ver­kehrs­be­trie­be (BVG), Sie­mens und Schnei­der Elec­tric zusam­men. Gemein­sam errich­ten und erpro­ben sie auf dem For­schungs­cam­pus eine inno­va­ti­ve Lade­tech­nik für Elek­tro­bus­se und deren Ein­bin­dung in ein intel­li­gent gesteu­er­tes Stromnetz.

Die auf dem For­schungs­cam­pus errich­te­te Schnell­la­de­sta­ti­on (150 kW), die am Don­ners­tag, den 12. April 2018 in Betrieb genom­men wur­de, stellt die neu­es­te Ent­wick­lung von Sie­mens auf dem Gebiet der Hoch­leis­tungs­la­de­sys­te­me für Elek­tro­bus­se dar. Um den Lade­vor­gang zu star­ten, muss der Fah­rer den Bus ledig­lich unter der Sta­ti­on par­ken und die Hand­brem­se zie­hen. Der Lade­arm senkt sich her­ab und der Lade­vor­gang star­tet voll­au­to­ma­tisch. Wäh­rend des Lade­vor­gangs kön­nen die Fahr­gäs­te gefahr­los ein- und aussteigen.

Durch die Ein­bin­dung in ein intel­li­gent gesteu­er­tes Strom­netz kön­nen die Bat­te­rien von E‑Bussen zur Sta­bi­li­sie­rung von Ener­gie­net­zen bei­tra­gen, wenn die Fahr­zeu­ge bei Strom-Über­pro­duk­ti­on gela­den wer­den. Das ist vor allem in Bezug auf die Ener­gie­wen­de und die schwan­ken­de Belas­tung bei der Erzeu­gung von erneu­er­ba­ren Ener­gien relevant.

Auf dem EUREF-Cam­pus gestal­tet und betreibt Schnei­der Elec­tric zusam­men mit der TU Ber­lin und wei­te­ren Part­nern ein Micro Smart Grid. Damit wird gezeigt, wie mit Elek­tro­mo­bi­li­tät, auto­ma­ti­sier­ten und hoch­ef­fi­zi­en­ten Gebäu­den sowie Bat­te­rie­spei­chern ein intel­li­gen­tes Last­ma­nage­ment und damit eine noch grö­ße­re Nut­zung erneu­er­ba­rer Ener­gien erfol­gen kann.

Mit der E‑Bus-Lade­sta­ti­on gehen die Pro­jekt­part­ner von Mobility2Grid aber noch einen Schritt wei­ter: Sowohl für die Tech­nik der Lade­sta­ti­on als auch für den Bus soll erforscht wer­den, wie künf­tig bidi­rek­tio­na­les Laden funk­tio­nie­ren kann. Das bedeu­tet, dass die Bat­te­rie nicht nur gela­den wer­den, son­dern auch Ener­gie in das Strom­netz zurück­spei­sen kann. Durch die For­schung soll unter­sucht wer­den, inwie­weit durch die­se Tech­no­lo­gie sowohl E‑Busse als auch ande­re Fahr­zeug­flot­ten künf­tig zu einer siche­ren und sta­bi­len Ener­gie­ver­sor­gung bei­tra­gen können.

Die BVG stellt für das For­schungs­pro­jekt einen neu ange­schaff­ten E‑Bus vom Typ Sola­ris New Urbi­no 12 Elec­tric zur Ver­fü­gung. An Tagen, an denen das Fahr­zeug nicht auf dem EUREF-Cam­pus an Test­rei­hen teil­nimmt, wird es im Lini­en­be­trieb die Linie 204 ver­stär­ken. Bereits seit 2015 fährt die BVG dort mit vier Elek­tro­bus­sen. Ein Ver­ga­be­ver­fah­ren für wei­te­re 30 elek­tri­sche Ein­deck­e­r­om­ni­bus­se hat Deutsch­lands größ­tes Nah­ver­kehrs­un­ter­neh­men bereits eingeleitet.

Stim­men zur inno­va­ti­ven E‑Bus-Lade­sta­ti­on:

Prof. Dr.-Ing. Diet­mar Göh­lich, Spre­cher des For­schungs­cam­pus Mobility2Grid:

„Mobility2Grid ver­bin­det die Zukunft der urba­nen Mobi­li­tät mit der Nut­zung rege­ne­ra­ti­ver Ener­gien. Die inno­va­ti­ve E‑Bus-Lade­sta­ti­on ist hier­bei ein wich­ti­ger Mei­len­stein zur intel­li­gen­ten Inte­gra­ti­on von elek­tri­fi­zier­ten Bus­flot­ten in die Strom­net­ze der Zukunft. Wir zei­gen damit aber auch, wie tech­no­lo­gi­sche Inno­va­tio­nen in einer part­ner­schaft­li­chen Zusam­men­ar­beit von For­schung und Wirt­schaft auf einem For­schungs­cam­pus ent­wi­ckelt und ange­wen­det werden.“

Min­Dir Dr. Karl-Eugen Huth­ma­cher, Abtei­lungs­lei­ter im Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und Forschung

„Die Ener­gie­wen­de kommt end­gül­tig in den All­tag der Men­schen an. Vie­les ist dabei neu für uns. Die Elek­tro­mo­bi­li­tät ist nur ein Bei­spiel. Auf die damit ein­her­ge­hen­den Fra­gen brau­chen wir Ant­wor­ten aus der Wis­sen­schaft. Wir müs­sen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger über­zeu­gen und mit­neh­men. Inno­va­tio­nen für die Ener­gie­wen­de, das sind Lösun­gen, die akzep­tiert und ange­wen­det wer­den. ‚Mobility2Grid‘ ist ein wich­ti­ger Bau­stein, um in die­sem Sin­ne den Über­gang von For­schung und Ent­wick­lung zu Demons­tra­ti­on und erfolg­rei­cher Markt­ein­füh­rung zu bewäl­ti­gen. Etwa durch die Erpro­bung von neu­en Lösun­gen wie der E‑Bus-Lade­sta­ti­on unter Praxisbedingungen.“

Dr. Sig­rid Eve­lyn Nikut­ta, Vor­stands­vor­sit­zen­de und Vor­stand Betrieb der Ber­li­ner Ver­kehrs­be­trie­be (BVG):

Auch beim Bus gehört der Elek­tro­mo­bi­li­tät die Zukunft. Als größ­tes deut­sches Nah­ver­kehrs­un­ter­neh­men sind wir bei der Umstel­lung vor­ne mit dabei. Doch eine elek­tri­sche Flot­te ist nur die hal­be Mie­te. Auch die Infra­struk­tur muss pas­sen, vor allem die Lade­tech­nik und die Strom­net­ze. Hier müs­sen die Her­stel­ler und Ener­gie­ver­sor­ger ver­läss­li­che und ein­heit­li­che Lösun­gen lie­fern. Die not­wen­di­ge For­schung hier­zu unter­stüt­zen wir natür­lich ger­ne mit unse­rer Exper­ti­se.

Man­fred Fuhg, Lei­ter Divi­si­on Mobi­li­ty Deutsch­land, Sie­mens AG:

Die Ein­füh­rung von eBus­sen ist nicht nur eine Fra­ge der Fahr­zeu­ge. Die Infra­struk­tur spielt eine eben­so gro­ße Rol­le. Zusam­men mit der BVG und der TU Ber­lin wird die ers­te Sie­mens-Lade­sta­ti­on in Ber­lin im For­schungs­pro­jekt Mobility2Grid in ein intel­li­gen­tes Ener­gie­ma­nage­ment­sys­tem inte­griert. Damit kön­nen Grund­la­gen zur Unter­stüt­zung einer Flot­ten­ein­füh­rung ganz pra­xis­nah erforscht wer­den.

Carl Til­le, Business Deve­lo­p­ment bei Schnei­der Electric:

„Die Ein­bin­dung der inno­va­ti­ven E‑Bus-Lade­sta­ti­on in das Micro Smart Grid ist ein Mei­len­stein, auf den wir alle lan­ge hin­ge­ar­bei­tet haben. Das bidi­rek­tio­na­le Laden und Ent­la­den eröff­net neue Frei­heits­gra­de, die wir durch die Wei­ter­ent­wick­lung selbst­ler­nen­der Algo­rith­men erpro­ben wer­den. Das intel­li­gen­te Last­ma­nage­ment stei­gert die Nut­zung erneu­er­ba­rer Ener­gien im gesam­ten Micro Smart Grid.“

Rein­hard Mül­ler, Vor­stands­vor­sit­zen­der der EUREF AG:

Ideen und Inno­va­tio­nen brau­chen Platz zum Wach­sen! Die­sen schaf­fen wir seit zehn Jah­ren auf dem EUREF-Cam­pus in Ber­lin-Schö­ne­berg. Hier arbei­ten und for­schen heu­te rund 3.000 Men­schen in über 100 Unter­neh­men und Forschungs­einrichtungen an den The­men Ener­gie, Mobi­li­tät und Digi­ta­li­sie­rung. Eta­blier­te Unter­neh­men und Start­ups erpro­ben in enger Koope­ra­ti­on Sha­ring-Model­le, Elek­tro­mo­bi­li­tät und auto­no­mes Fah­ren und an Deutsch­lands größ­ter Elek­tro­tank­stel­le lie­fert ein Solar­dach die Ener­gie dafür. Die Erpro­bung inno­va­ti­ver Lade­infra­struk­tur durch die Ber­li­ner Ver­kehrs­be­trie­be ist eine per­fek­te Ergän­zung des Zukunfts­la­bors EUREF-Cam­pus.

For­schungs­cam­pus Mobility2Grid

Der For­schungs­cam­pus Mobility2Grid (M2G) wird als einer von bun­des­weit neun For­schungs­cam­pi vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung seit 2016 mit rund 9,5 Mil­lio­nen Euro geför­dert. Das Ziel von M2G ist es, Ener­gie- und Ver­kehrs­wen­de gemein­sam vor­an­zu­brin­gen. Dafür wird auf dem EUREF-Gelän­de in Ber­lin-Schö­ne­berg in einer Public Pri­va­te Part­ner­ship von 37 Part­nern die Inte­gra­ti­on von pri­va­ten und gewerb­li­chen Elek­tro­fahr­zeu­gen in dezen­tra­le Ener­gie­net­ze erforscht.

Kon­takt für Pres­se­an­fra­gen Mobility2Grid und zur Lab2­Rea­li­ty-Kon­fe­renz:
Karo­li­ne Karohs, M.Sc.
Tel: +49 (0)30 78898 263
karoline.karohs@mobility2grid.de
www.mobility2grid.de/konferenz

Ber­li­ner Ver­kehrs­be­trie­be (BVG)

Die Ber­li­ner Ver­kehrs­be­trie­be (BVG) sind der Motor, der Ber­lin bewegt, und das seit inzwi­schen fast 90 Jah­ren. Mit sei­nem dich­ten Lini­en­netz, den moder­nen Fahr­zeu­gen und einem kom­pe­ten­ten Ser­vice steht Deutsch­lands größ­tes kom­mu­na­les Nah­ver­kehrs­un­ter­neh­men heu­te auch für ein gutes Stück Lebens­qua­li­tät in der Haupt­stadt und ihrem Umland. Netz­dich­te und Qua­li­tät des Ber­li­ner Nah­ver­kehrs neh­men auch im inter­na­tio­na­len Ver­gleich vor­de­re Posi­tio­nen ein. Das Ver­kehrs­netz der BVG besteht aus zehn U‑Bahn‑, 22 Stra­ßen­bahn- und über 150 Bus­li­ni­en sowie sechs Fäh­ren und sorgt für Mobi­li­tät rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. 14.600 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter des BVG-Kon­zerns bedie­nen mit rund 3.000 Fahr­zeu­gen einen Bal­lungs­raum mit über 3,5 Mil­lio­nen Ein­woh­nern und einem Ein­zugs­ge­biet von rund 1.000 km². Jedes Jahr nut­zen über eine Mil­li­ar­de Fahr­gäs­te die Bus­se und Bah­nen der BVG.

Kon­takt für Pres­se­an­fra­gen:
BVG-Pres­se­stel­le
Tel: +49 (0)30 256 27901
pressestelle@bvg.de
www.bvg.de/presse

Sie­mens AG

Die Sie­mens-Divi­si­on Mobi­li­ty ist ein inter­na­tio­nal füh­ren­der Anbie­ter von Pro­duk­ten, Sys­te­men und Lösun­gen, die den effi­zi­en­ten, siche­ren und umwelt­freund­li­chen Trans­port von Men­schen und Gütern ermög­li­chen. Die geschäft­li­chen Akti­vi­tä­ten umfas­sen Schie­nen­fahr­zeu­ge, Bahn­au­to­ma­ti­sie­rung, Stra­ßen­ver­kehrs­tech­nik und Ver­kehrs­te­le­ma­tik­sys­te­me eben­so wie Bahn­elek­tri­fi­zie­rung. Das Ser­vice­an­ge­bot der Divi­si­on Mobi­li­ty stei­gert sowohl die Ver­füg­bar­keit der Fahr­zeu­ge als auch die der Ver­kehrs­in­fra­struk­tur. Das umfas­sen­de Port­fo­lio wird dar­über hin­aus um die Kom­pe­tenz bei der Errich­tung schlüs­sel­fer­ti­ger Anla­gen und um ziel­ge­rich­te­te Finan­zie­rungs­lö­sun­gen ergänzt.

Die Divi­si­on Mobi­li­ty ver­bin­det Inno­va­tio­nen mit umfas­sen­dem Bran­chen­know­how, mehr als 160 Jah­ren Exper­ti­se im Ver­kehrs­we­sen, ein glo­ba­les Netz­werk aner­kann­ter Exper­ten in mehr als 40 Län­dern mit dem sta­bi­len finan­zi­el­len Fun­da­ment der Sie­mens AG.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Divi­si­on Mobi­li­ty fin­den Sie unter  http://www.siemens.com/mobility.

Kon­takt für Pres­se­an­fra­gen:
Ellen Schram­ke
Sie­mens AG – Com­mu­ni­ca­ti­ons | Media Rela­ti­ons | Public Rela­ti­ons
Tel.: +49 (0)30 386–22370
ellen.schramke@siemens.com

Schnei­der Electric

Als glo­ba­ler Spe­zia­list für Ener­gie­ma­nage­ment und Auto­ma­ti­sie­rung setzt Schnei­der Elec­tric ver­netz­te Tech­no­lo­gien und IT-Lösun­gen für Effi­zi­enz und Nach­hal­tig­keit ein.
Durch die Ver­net­zung des E‑Bus mit dem Netz­leit­sys­tem Cle­ar­S­CA­DA schafft Schnei­der Elec­tric die Basis für die gemein­sa­me Erpro­bung des E‑Bus im Smart Grid auf dem EUREF Cam­pus. Hier­bei wird durch die hoch­wer­ti­ge Mess­tech­nik die Rück­wir­kun­gen auf das öffent­li­che Strom­netz im Blick behal­ten. Die elek­tro­tech­ni­sche und kom­mu­ni­ka­ti­ve Ein­bin­dung von bidi­rek­tio­na­len E‑Bussen ist ein wesent­li­cher Schritt Rich­tung Elek­tri­fi­zie­rung und Umset­zung der Energiewende.

Der EUREF-Cam­pus

Der ca. 5,5 Hekt­ar gro­ße EUREF-Cam­pus beweist, dass die Ener­gie­wen­de in Deutsch­land mach­bar und bezahl­bar ist. Unter­neh­men und Start­ups aus den Berei­chen Ener­gie, Nach­hal­tig­keit und Mobi­li­tät ent­wi­ckeln hier öko­lo­gisch und öko­no­misch nach­hal­ti­ge Lösun­gen für die Stadt der Zukunft und machen den Cam­pus – der nach Bestä­ti­gung der Deut­schen Ener­gie-Agen­tur dena bereits in 2014 das CO2-Kli­ma­ziel der Bun­des­re­gie­rung für 2050 erfüllt hat – zu einem ech­ten Zukunftsort.